Wort zum Sonntag – 25.07.2010
Liebe Schwestern und Brüder,
liebe Mitglieder und Interessenten,
heute möchte ich über Werte und Menschen das Wort an euch richten.
Was bedeuten Werte für den Menschen? Welcher Wert hat mehr Gewicht für den Menschen?
Sind es materielle Werte oder eher geistige Werte?
In unserer Zeit scheinen die materiellen Werte eher den Vorzug zu haben, da sie uns ein bequemeres Leben ermöglichen können. Aber…..reicht uns dieses? Ist es nicht so, dass wir entweder übersättigt werden von all den „schönen Dingen“ im Leben und ihrer mit der Zeit überdrüssig werden? Oder wir werden übersteuert von unseren Wünschen und Begierden, noch mehr anzuhäufen, ohne zu teilen?
Jesus Christus sagte einmal: „Selig sind die Armen, denn ihnen gehört das Himmelreich!“
Wie wahr ist dieser kleine Satz und doch sind wir eher bereit, uns den materiellen Genüssen und dem scheinbar bequemeren Leben den Vorzug zu geben. Hinzu kommt noch, dass wir täglich mit Informationen gefüttert werden, die uns suggerieren wollen, dies oder jenes zu brauchen, um eben ein „schöneres“ Leben führen zu können. Die Werbung macht es uns täglich vor. Es wird ständig mit psychologischen Tricks gearbeitet, um uns all diese Dinge schmackhaft zu machen, ob wir nun diese Dinge brauchen oder auch nicht. Und dann fällt es auch noch schwer, uns von diesen – oft unnötigen – Dingen zu trennen.
Fragt euch einmal, wenn ihr mal eure Wohnung säubert, was brauche ich hiervon oder davon, wovon kann oder mag ich mich trennen.
Nehmen wir hierzu einmal ein kleines Beispiel:
Da hat jemand einen Edelstein, einen Brillanten als „Wertanlage“ für einige tausend Euro aus so genannten Sicherheitsgründen in seinem Safe liegen. Nur er weiß davon, da er diesen Brillanten vielleicht einmal als Sicherheit für schlechtere Zeiten benötigt. Er weiß, dass dieser Brillant ihm eine Menge Geld gekostet hat.
Nun passiert es plötzlich, dass dieser Mensch einen Schlaganfall erleidet und daher nicht mehr weiß, dass dieser Brillant in seinem Safe liegt.
Nun frage ich euch, welchen Wert hat dieser Brillant für denjenigen, der nicht mehr weiß, dass in seinem Safe wohlverwahrt ein Brillant liegt, der ihm für die Zukunft materielle Sicherheit geben sollte?
Ihr habt euch diese Frage wohl schon selbst beantworten können. Er hat für diesen kranken Menschen absolut keinen Wert mehr, da er ja nicht mehr weiß, dass der Brillant sich in seinem Besitz befindet.
Sicher werden sich andere freuen, die irgendwann aus Gründen des Nachlasses oder anderen Gegebenheiten den Safe öffnen und darin den Brillanten erblicken. Auch sie werden sich zunächst mit dem Gedanken beschäftigen, welchen materiellen Wert dieser Brillant haben mag und darüber mögen sie vielleicht den kranken Menschen vergessen.
Ihr seht also, dass die materiellen Werte nur von Menschen gemacht werden, um sich persönlich bereichern zu können.
Ich möchte jedoch nicht behaupten, dass alle Menschen nur nach den materiellen Werten streben. Es gibt auch ebenso viele Menschen, die sich mehr den geistigen Werten hingeben, um danach zu handeln und um ihren Mitmenschen zu dienen.
Ich habe irgendwann in meiner Jugend den Satz gehört, dass ein reicher(?) Mensch niemals einen Armen verstehen kann, ein Armer jedoch einen Reichen ………
Welch Weisheit liegt in diesem Spruch verborgen (?).
Liebe Schwestern und Brüder, wünschenswert wäre doch ein Zustand, wo sich geistige Werte mit materiellen Werten die Waage halten und wir uns bewusst werden, dass die „materiellen Werte“ unseren Zwecken dienlich sein sollten, um auch dem Mitmenschen zu helfen. Dies kann aber nur der Mensch, der die geistigen, ethischen Werte, die unser Schöpfer uns allen mitgegeben hat, in sich verinnerlicht hat.
Lasst uns ein wenig nachdenken, welche Werte Euch und auch mir persönlich wichtig erscheinen und versuchen die Waage zwischen den Werten auszubalancieren.
+NNDNN+
Euch allen einen gesegneten Sonntag
Euer Bruder
+ F Hans-G. Pesch von Roit